Geschichte
Arfelder Chronik
Arfeld wurde erstmals am 25. Juli 800 in der Schenkungs-urkunde im Lorcher Kodex erwähnt, wurde zur Jahrtausendwende 1200 Jahre alt und zählt somit zu den ältesten Ortschaften Südwestfalens.Im 8. und 9. Jahrhundert war Arfeld noch Vorort eines fränkischen Untergaues. Danach stieg der Ort zu einem Dekanatssitz des Archidiakonats des Stiftes St. Stephan zu Mainz auf.Im Jahre 1544 zählte man in Arfeld 26 Gehöfte. Großfeuer zerstörten am 30. Juli 1616 und am 1. Mai 1733 die Mehrzahl der Häuser und Teile der Kirche.Im 19. und 20. Jahrhundert folgte eine beachtliche Holzindustrie mit 3 größeren Betrieben.
Arfeld war von 1845 bis 1932 Sitz einer Amtsverwaltung für neun Gemeinden. 1975 wurde Arfeld Ortsteil von Bad Berleburg. Die Arfelder Kirmes wird erstmals unter dem Datum des 27. Septembers 1690 in den Laaspher Kirchenbüchern erwähnt. Arfeld gehört zu den frühindustriellen Standorten des hiesigen Raumes. Ab dem Jahr 1707 bis 1857 wurde in Arfeld der "Arfelder Hammer" mit Wasser- kraft betrieben.Die 1911 erbaute Bahnlinie Berleburg-Frankenberg wurde 1981 stillgelegt.Arfeld zählt 992 Einwohner.
Geschichte
Arfelder Hammer
Der Arfelder Hammer war einer von zehn Eisenhämmern in der Grafschaft Sayn-Wittgenstein-Hohenstein im 18. Jahrhundert.
Am 20. Februar 1707 erteilte der für seine religiöse Toleranz bekannte Graf Henrich-Albert eine Konzession zur Anlage eines Eisenhammers auf der Gemarkung "Sand" an einen Auswärtigen und sechs Einwohner von Arfeld.
Diese sieben wagemutigen Männer erbauten den Hammer als ihr Eigentum auf eigene Kosten.Ederaufwärts legten sie ein Strauchwehr an und leiteten über einen Hammergraben das Wasser auf oberschlägige Wasserräder zum Antrieb der Hammer- und Blaswellen.
Der Graf verlangte nur einen Wasserzins von jährlich 10 Reichstalern, um in seinem übervölkerten Land neue Arbeitsplätze zu schaffen und der Verarmung entgegenzusetzen.
Das Roheisen wurde im Austausch für Holzkohle aus dem Dillenburgischen besorgt. Es wurden vornehmlich Stabeisen für die Nägelherstellung und schwächere Profileisen geschmiedet.
Eine größere Gewinnerwartung erfüllte sich nicht. Oft standen alle Wittgensteiner Hämmer still (im Winter durch zugefrorene Wassergräben und im Sommer wegen zu wenig Wasser).Durch die immer größer werdende Förderung von Steinkohle im 19. Jahrhundert wurde die Eisengewinnung in anderen Gebieten Begünstigt.
Die Wittgensteiner Eisenhämmer wurden vollends unrentabel und stellten ihren Betrieb ein. 1857 wurde der Hammer schließlich auf Abbruch versteigert. Als letztes Relikt der Arfelder Hammerzeit ist das Wohnhaus am Hammergraben erhalten geblieben.